Donnerstag, 17. März 2011

Leipziger Buchmesse


Vom 17. bis 20. März 2011 ist wieder die Leipziger Buchmesse. Beachten Sie bitte auch das Buch von Lo Graf von Blickensdorf "Werden Sie doch einfach Graf!", erschienen im Rotbuch Verlag.

Mittwoch, 9. März 2011

Serviererinnen mit Selbstmordabsichten

Die Serviererin knallte mir die Schwarzwälderkirschtorte auf den Tisch, als wäre es eine ordinäre Schmalzstulle in einer verrauchten Berliner 24-Stunden-Kneipe. Und den Milchcafé stellte sie so hin, dass der Henkel von mir wegzeigte. Als wäre ich eine achtarmige Krake, die keine Mühe hat, mit einem ihrer Tentakel um die Ecke zu greifen. Und das ganze obendrein noch mit einem Gesichtsausdruck, als hätte sie vor, sich in den nächsten zehn Minuten zu entleiben.
So geschehen in einem renommierten Berliner Kaffeehaus. Für immerhin 3,80 EUR pro Stück erwartet man eine gute ausgebildete Bedienung und keine übernächtigte studentische Aushilfskraft, die wahrscheinlich mehrere dieser Jobs machen muss, um ihr BWL-Studium zu finanzieren. So dicke habe ich es auch nicht. Schließlich bin ich kein Bundestagsabgeordneter, der immer zu 1000 Spesen aufgelegt ist.
Manchmal sehne ich mir die servilen Serviererinnen mit den weißen, frisch gestärkten Häubchen und Schürzchen aus dem legendären und nicht mehr existenten Café Schucan in Münster zurück, das Münsteraner Bauhaie auf dem Gewissen haben.
Ist eigentlich Serviererin heute kein Lehrberuf mehr? Das wäre doch eine gute Alternative für viele Jugendliche, die händeringend eine Lehrstelle suchen.
In der Patisserie Harry Genenz (http://www.harry-genenz.de/genuss.html) ist es gottlob nicht so. Hier faszinieren mich jedes Mal die mannigfaltigen, wunderschön verzierten Törtchen (s.Fotos) in ihren vielen Formen und Farben. Hier wird hohe deutsche Konditoreikunst mit der französischen Patisserie verschmolzen und zu kleinen kunstvollen Skulpturen arrangiert. Sie tragen poetische Namen wie Charlotte von Waldfrucht oder  Mousse Chocolat-Törtchen Madagaska. Die Bedienung ist perfekt, doch leider gehört es auch hier nicht zum Standard, dass man ein Glas Leitungswasser zum Kaffee serviert bekommt. Und auch die Hintergrundmusik lässt manchmal etwas zu Wünschen übrig.
Doch was sagte neulich eine meiner Freun-dinnen, der ich mein Leid klagte, zu mir? „Voll-kommen ist niemand – nur der Graf von Blickensdorf, wenn er Torte isst.“ Das lass’ ich hier mal unkommen- tiert so stehen.



Patisserie Café Harry Genenz, Reichsstraße 102a, 14052 Berlin-Westend

Freitag, 4. März 2011

Törtchen wie Gedichte


Nun beginnt wieder die Zeit, wo man melancholisch draußen in der Sonne sitzt und sich ein Törtchen zu sich nimmt. Dabei schreibt man sich Sätze in sein Notizbuch wie zum Beispiel: Ein Törtchen kann ein Gedicht sein - aber ein Gedicht niemals ein Törtchen.

(Törtchen aus dem Museumscafé Surreale Welten der Sammlung Scharf-Gerstenberg, Eingang Berlin-Charlottenburg, Schloßstr. 70)