Montag, 1. August 2011

Konditern in Münster

280934_188997757830621_100001611932224_525210_2314166_oIch lebe nun fast 30 Jahre in der Kuchen-Diaspora Berlin. Immer wenn ich meine Heimatstadt Münster besuche, fühle ich mich wie im Paradies - im Torten- und Kuchenparadies. Dann besuche ich meistens das Café Kleimann auf dem Prinzipalmarkt, wo schon mein Opa konditerte. Er kaufte sich dort gerne eine Tüte Marzipankartoffeln für 20 Pfennige, die er dann beim Schaufensterbummel „unter den Bögen“ genüsslich verzehrte. Das Café wurde durch Bomben im 2. Weltkrieg in Schutt und Asche gelegt – nur der historische Giebel von 1627 war wie durch ein Wunder stehen geblieben. Dort sitze ich am liebsten Nusssahnetorte Café Kleimannauf den 50er-Jahren-Cocktailsesseln im plüschigen „Blauen Salon“ mit einer Nusssahne-Torte, die ich dann bis zum letzten Zungenschlag genieße und lese dabei mit Vergnügen die Westfälischen Nachrichten. Oder es geht direkt vom Bahnhof ins Café Grotemeyer in der Salzstraße, wo ich gerne inmitten von Gemälden des Menzel-Schülers und Sohn des Café-Gründers, Fritz Grotemeyer (1864 -1947), meine Sinne schweifen lasse. Die Atmosphäre dort ist sehr anregend und fördert allerlei Kreatives aus meinen kleinen grauen Gehirnzellen hervor. Café Grotemeyer MünsterDanach fällt es mir immer schwer, wenn ich die heimliche Kuchen- und Tortenhauptstadt Münster wie­der in Richtung Kuchenwüste Berlin verlassen muss. Mein Nachbar in Berlin würde jetzt sagen: "Nu mach' ma hier nich den Lohenjrien, Jraf."
Fotos: Christian Hömberg (oben), L.G.v.B. (unten)

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