Montag, 12. Dezember 2011

Zuckerschock!

Schoko-Kuppel im Zuckerschock
Nein, keine Angst, werter Leser, ich habe nicht zu viele Torten gegessen - es ist ein neues Café selben Namens in Kreuzberg. 
Ich bestellte mir erwartungsvoll ein Stück Torte "Cassis mit Passionsfrucht". Während das adelige Fräulein, das mich begleitete, sich für das "Schoko-Kuppel-Törtchen" entschied. Beide Pretiosen waren zu unserer vollsten Zufriedenheit. Meine Cassis-Passionsfrucht-Torte" hatte einen herrlich mürben Tortenboden, der die fruchtig-süße Last mühelos trug, ohne ins Schwitzen zu kommen. Denn so müssen Fruchttorten sein - unten trocken, oben fruchtig-feucht - und nicht umgekehrt, was ich leider bei meinen zahllosen Café-Besuchen schon häufig festgestellt habe.
Die Torte scheint auch der Renner im Zuckerschock zu sein, denn schon nach kurzer Zeit war die vorher noch ganze Torte verkauft.
Auch meine Begleiterin war mit ihrer "Schoko-Kuppel" vollauf zufrieden, hatte aber anfangs Angst, die schöne goldverzierte glänzende Kuppel mit ihrer Kuchengabel zu zerstören. Das konnte ich nachvollziehen, denn es ist ein ähnliches Gefühl, als würde man in die Kuppel vom Petersdom stechen.
Und zu meiner großen Überraschung gab es zum Cappuccino automatisch ein Glas Leitungswasser wie es sich gehört. Das ist in Berlin leider nicht selbstverständlich und ich habe das schon oft bemängelt. Schon alleine dafür hätte das Zuckerschock einen Orden verdient!
Cassis-Torte mit Passionsfrucht im Zuckerschock
Ich habe mir fest vorgenommen, dort im Sommer öfter mal draußen, mit selbst gemachtem Eis aus dem Zuckerschock, in der Sonne zu sitzen, weil das Zuckerschock kein Gegenüber hat und dadurch den ganzen Tag lange Sonne hat. Und die Betreiber brauchen keine Angst zu haben, dass die andere Straßenseite plötzlich zugebaut wird. Denn auf der einen Seite der Bergmannstraße liegen  verschiedene Friedhöfe, die auf den Hängen ehemaliger Weinberge angelegt wurden. Und Tote bauen bekanntlich keine Häuser.
Auch ein großes Zeitschriften- und Illustriertenangebot lädt zum längeren Verweilen ein - ideal für arme Freiberufler, Künstler und Studenten.
Abends in meiner Charlottenburger Stammkneipe traf ich eine Bekannte, die von Beruf Ärztin ist. "Na? Was haste heute so gemacht?" fragte sie mich neugierig. "Ich war im Zuckerschock." antwortete ich ihr. Sofort warf sie mir einen kritischen Blick zu und griff instinktiv nach ihrer Arzttasche, um blitzschnell eine Insulinspritze aufzuziehen. "Nein, nein, " beruhigte ich sie, "ich bin nicht durch mein tägliches Tortenessen zum Diabetiker geworden.", und klärte sie auf. Denn meine Formel "NES" bewahrt mich davor, zuckerkrank zu werden (siehe dazu auch meinen vorherigen Artikel vom 8. Dezember auf diesem Blog)
Dieser nette Familienbetrieb mit dem perfekten Service ist einen Besuch wert, man wird danach immer wiederkommen. Nur einen kleinen Makel hat es doch: Es liegt nicht direkt vor meiner Charlottenburger Haustür.

ZUCKERSCHOCK, Bergmannstr. 59, Berlin-Kreuzberg

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