Dienstag, 25. März 2014

Ausflug nach Paris


Galeries Lafayette Berlin Graf von BlickensdorfFrüher, als Paris noch ein Synonym für sinnliche Erotik war, sagte man, das beste Alter für Paris sei zwischen 18 und 34.  Das war zu Zeiten von Henri de Toulouse-Lautrec. Heute ist Paris eher bekannt für seine herrlichen Petit Fours. Dafür ist das beste Alter zwischen 3 und 93. Und man muss noch nicht mal eine lange Reise antreten, sondern man geht flugs in die Gourmet-Abteilung des Lafayette Berlin und wird im Tiefparterre von der guten Qualität der Törtchen überrascht. Ohlala! 

Galeries Lafayette Berlin, Friedrichstraße 76-78, 10117 Berlin

Sonntag, 23. März 2014

FALSCH GEBRIEFT

Dienstagmorgen vor dem Reichstagsgebäude. Eine Gruppe Touristen läuft etwas ratlos hin und her. Da zeigt ein Jugendlicher auf die Reichs-tagskuppel und ruft: "Gehen wir jetzt auf das Dach der Deutschen Einheit?"
Diese von mir persönlich erlebte und aufgeschriebene Geschichte, erschien am 22.03.2014 auch im Berliner TAGESSPIEGEL in der Sonntagsbeilage unter der Rubrik "Berliner Liste".

Freitag, 14. März 2014

Erdbeertörtchen mit Stretch

Lo Graf von Blickensdorf und Konditormeister Wiacker
Ob ich auch auf meinen Lesereisen täglich ein Stück Torte esse, werde ich oft gefragt. Ja, tue ich. Denn eine Torte ist keine Gitarre, die man an die Wand hängt - man muss sie essen. Letzte Woche reiste ich durch das schöne Ruhrgebiet. In meinem Künstlervertrag hatte ich u.a. zwar „Stretch-Limo“ geschrieben, aber ich meinte eigentlich nur eine „Lange Limo“ zur Erfrischung - aber plötzlich stand da so ein langes Auto vor meinem Hotel. Mit Fahrer. Nun ja, wo es schon mal da war und gerade Kaffeezeit war, stieg ich ein und ließ mich zu einer Konditorei fahren. Als ich ausstieg, traute ich meinen Augen kaum: Ein Spalier weiß gekleideter Konditorgesellen hatten mit ihrem Meister Aufstellung genommen. So musste sich Friedrich der Große gefühlt haben, wenn er durch Preußen ritt und eine Herberge aufsuchte. Und auch ich führe, wie
Wiacker Erdbeertörtchen Foto_Lo Graf von Blickensdorfder Preußenkönig, stets die nach ihm benannte „Fritz-Krücke“ mit: Ein Flanierstock mit feinziseliertem Griff aus Sterlingsilber, der einen rechten Winkel zum Stock bildet. „Konditorei Wiacker“, las ich über dem Eingang. Nach einer feierlichen Begrüßung von Konditor-meister Wiacker und einem Foto-Shooting (s. oben, Foto: Lino Lässig) wurde ich höflich hineingebeten und studierte dort in aller Ruhe das zahlreiche Feingebäck, traumhafte, hausgemachte Trüffel und Pralinés und nicht zuletzt die herrlichen Torten. Herr Wiacker empfahl mir, die „Nr. 1“, die müsse ich probieren. Es handelte sich um ein Erdbeertörtchen, mit einen besonderen Tortenboden, das der Konditormeister sich extra als Patent angemeldet hat und ihn deutschlandweit bekannt gemacht hat. Niemand darf es nachmachen und das Rezept ist so geheim wie das von Coca-Cola.
Mir wurde nicht zu viel versprochen! Das Wiacker-Erdbeertörtchen (s. Foto links) bestach durch Fülle und Komplexität. Ein wahres Konglomerat wertvollster Ingredienzien. Tadellos! Die frische Fruchtigkeit der Erdbeeren bildete einen schönen Kontrapunkt zu dem herrlichen Tortenboden. Knackige Mandeln rundeten den Genuss perfekt ab.
Ich verließ nur ungern dieses gastfreundliche Café mit seinen freundlichen Menschen, das sogar einen Teppichboden mit eingewebtem Firmenlogo besaß - ein „W“ unter dem sich eine Krone befindet. Also sehr grafengerecht (zwinker, zwinker). Falls meine geneigten Leser einmal nach Herne kommen, dann sollten sie unbedingt (!) das Wiacker-Törtchen probieren! Ich wäre gerne noch länger geblieben, aber ich musste zu meiner Lesung und die Stretch-Limo wartete schon ungeduldig. Übrigens: Stretch-Limos sind sehr umweltfreundlich – man steigt hinten ein und vorne wieder aus, schon ist man da, ohne auch nur einen Meter gefahren zu sein. Oder?

Café Konditorei Wiacker, Neustraße 1, 44623 Herne, www.wiacker.de

Sonntag, 2. März 2014

VERKEHRSERZIEHUNG

Freitagnachmittag. Mutter und Sohn radeln auf Fahrrädern über die Seelingstraße in Charlottenburg. Als der Sohn Schlangenlinien fährt, und ein Auto naht, ruft die Mutter: “Du sollst ordentlich fahren – du machst mich noch ganz wahnsinnig!” Daraufhin der Sohn brav: “Ja, Wahnsinnige.”

Diese von mir persönlich erlebte und aufgeschriebene Geschichte, erschien am 02.03.2014 auch im Berliner TAGESSPIEGEL in der Sonntagsbeilage unter der Rubrik "Berliner Liste".